Freitag, 18. November 2016

Von Aktau nach Almaty

Geschichten einer kasachischen Zugreise
Kapitel eins
Schnüff, schnüff...hier hat doch jemand gefurzt...uhhh, ohhh.
Wahrscheinlich war es die alte grumbelige Oma in der übernächsten Reihe. Daran stören tut sich keiner, wahrscheinlich weil man das von ihr seit Anbeginn aller Zeiten gewohnt ist. So wäre auch meine Beschreibung ihres alters. Das Mütterchen mir Gegenüber ist ständig mit unvorgehaltener Hand am rülpsen. Alter ist eindeutig kein Beweis von Weisheit, noch eine Bedingung für Sonderbehandlungen durch junge Leute.
Die karge Wüstensteppe um mich herum liegt endlos bis zum Rand des Horizonts. Dunkelbraun ist der einzige Farbton, so auch das Gras, kleinere Hügel und Pferde welche gemächlich ohne Auffsicht grasen.
Gelegentlich wird die Szene von meist weißen Pkw's und Lkw's unterbrochen. Diese  wirbeln den braunen Sand mit großen staubigen Wolken auf welcher in den letzten Sonnenstrahlen eines angenehmen Tages funkelt.
Nachdem das Gepäck verstaut und die aufgebrachten Reisegemüter der Passagiere sich gelegt haben kommt natürlich eine Frage auf...wer ist der blonde Junge eigentlich der mir grinsend gegenüber sitzt. Gewohnt greife ich nach meiner Goldtafel und reiche sie einer verwirrten Frau die mit ihrer Tochter reist. Ich muss sagen, selbst die Stadthalter und Schmiede Kublai Khans hätten weder einen besseren Text noch eine prachtvollere Mappe gestalten können. 


Mit jedem laut gelesenen Wort kehrt mehr Klarheit in die Gesichter der Runde ein und die Stimmung wird zu einer angenehmen und ausgelassenen Heiterkeit.
So gebe ich noch wenige Erklärungen in meinem zweifelhaften Russisch, gemischt mit türkischen Wörtern und konzentriere mich danach ganz auf mein Buch das nach mehr Text verlangt.
Nicht lange schreibe ich denn von allen Beteiligten werde ich zum traditionellen kasachischen Fünf- Finger- Essen eingeladen. Ein Gericht aus dünnen und langen Nudeln mit Hühnchen. Als Beilage bekomme ich Brot mit Streichkäse und dem obligatorischen Shay.
Noch lange wird sich über mich unterhalten und offenbar sieht die Mutter ihrer zwanzigjährigen Tochter in mir eine gute Partie. Sie macht zweideutige Andeutungen welches von starren der jungen Frau begleitet wird während ich wieder in meinen eigenen Spähren des Tagträumers versinke.
Die Betten an Bord der Ms. Überfüllt werden von jedem selbst gemacht, so auch mein Oberbett. Das untere überließ ich dem älteren Herren welcher es überschwänglich dankend annahm. Bleibt nur noch zu hoffen das die Geschichten über die Uraltdecken begleitenden Bettwanzen nur Fantasien eines Abenteurers bleiben.
Während der Zug gemächlich auf den Schienen dahin fuhr, nahmen draußen die kalten Temperaturen mit jedem gewonnenen Kilometer zu.
Innerhalb war es wohl als Sauna zu beschreiben und die Heizung bollerte fröhlich vor sich hin. Die Frau unter mir wedelte sich regelmäßig mit einem Handtuch Luft zu und auch andere Passagiere seufzten laut wegen der drückenden Temperatur vor sich hin. Die Fenster ließen sich in keinem der Abteile bis auf die Toilette öffnen.
Da ich mir als Ausländer eine Menge herausnehmen kann entledigte ich mich meines Thermopullovers und schlief Oberkörper frei, was deutlich angenehmer war.
Die Nacht selbst war einergermaßen erholsam und so wachte ich am nächsten morgen gegen 9 Uhr almatischer Zeit auf. Ich staunte nicht schlecht als ich auf die Schneebedeckte braunweiße Landschaft schaute. Auf der Toilette öffnete ich natürlich das Fenster und hielt bei Fahrtwind den Kopf hinaus...Notiz an mich. Halte nicht den Kopf hinaus, so mein Rat denn die Minus 10 Grad und harten Schneeflocken peitschen mir geradezu entgegen und ließen mein Gesicht nach wenigen Sekunden rot und taub werden. 

Hier und da sieht man, wenn auch klieeschehaft einen braunen Grasballen über die Landschaft fliegen, mal kleiner mal Mannsgroß.
Die ersten Passagiere steigen aus, neue kommen. Ich wundere mich nur über ihre Häuser, so stehen diese massiv wie sie gebaut sind oft hunderte Kilometer auseinander. Dörfer sind tatsächlich noch im Vergleich zu unseren kleine Siedlungen mit 2-10 kleinen Wohnhäusern. Was die Einheimischen im Winter dort machen werde ich sicher später erfahren.
Zum Morgen werde ich erneut mit einer Schale Süßkartoffel und Hühnchen versorgt sowie einem angenehmen süßen Shay. Die Temperaturen im Zug sind wieder gesunken, die Heizung hat wohl doch nicht nur eine Stufe zwischen schwedischer Wettkampfssauna und Arktos Eisschloss aus Tabaluga.
Da es nichts nützt die zahlreichen Angebote der Passagiere auszuschlagen biete ich ihnen im Gegenzug mein Brot, Erdbeermarmelade und die Tafel Schokolade an.
Eines kann ich mit Sicherheit sagen. Wir haben ein völlig falsches Bild von den Menschen in all den von mir östlich besuchten Ländern und Freundlichkeit wie diese erfährt man nur selten im Westen.
Auf der Fahrt selbst blieb mir, so wurde mir immer mehr bewusst nichts anderes übrig als mich meinem Buch zu widmen und aus dem Fenster zu schauen.
Nach dreieinhalb Tagen erreichte ich, müffelnd den Bahnhof im Winterwunderland Almaty.


Hier noch ein paar nützliche Informationen.
- Das Zugticket könnt ihr sowohl im hiesigen Einkaufszentrum als auch am Bahnhof für 20 Dollar erwerben.
Der Zug selbst verlässt täglich den Bahnhof um 17 Uhr.
- Deckt euch vorher gut mit Essen und Trinken ein denn was die Verkäufer, welche bei jedem halt hineinstürmen verkaufen ist definitiv nichts wovon man satt wird.
- Regel Nummer eins als Reisender. "Habe immer dein eigenes Klopapier dabei"
- Bettzeug wird ausgeteilt, dabei liegt ein Handtuch. Matratzen und ein Kissen liegen bereit.
- Das Klo...nunja, sei besser nicht empfindlich. Solltest du nach der Spülung suchen dann hoffe ich für dich das diese Funktioniert. Am Boden befindet sich unter dem Pot ein Trittschalter.
Die Wasserhähne haben einen Stift welchen du nach oben drücken musst.
- Trage deine bequemste Kleidung und nichts dickes. Die Heizungen erfüllen ihren Zweck erschreckend gut.
- Hygienetücher oder Spray. In diesem Fall keine Attacke von Paranoia.
- Wenn du dein Handy die ganze Zeit über benutzen willst empfehle ich 2 Powerbanks mitzunehmen. Es gibt keine Steckdose.
- Von dem Bahnhof Almaty 2 kommst du besser zu Hostels und Botschaften.

Mit dem Schiff von Baku nach Aktau

Nachdem ich eine Woche bei meinem Couchsurfer die Beine hab Baumeln lassen entschloss ich mich weiter zu gehen.
Bereits in den ersten drei Tagen versuchte ich mir ein Ticket für die MS Unsinkbar nach Aktau zu organisieren. Damit ihr euch eine Menge Stress und Nerven erspart und all die sich widersprechenden Internetberichte getrost überspringen könnt (Carav.....hust). Hier der einfachste Weg:
-geht zum White Park in Baku und haltet euch nach dem Spielplatz rechts. Geht weiter bis zur Schranke und fragt nach "Bilet Aktau". Ihr werdet durchgelassen und könnt in dem Container für 70 Dollar (eine andere Währung akzeptieren Sie nicht) ein Ticket erwerben.
Für diesen Preis erhaltet ihr ein Bett in einer Viererkabine und vier warme Mahlzeiten täglich.
Hier die Koordinaten:
40°22′22.55″N 49°51′40.74″E
-Die Fähre fährt vom 75 Kilometer entfernten Alat im Süden. Ihr solltet idealerweise 3 Stunden vorher dort sein.
Um dort hinzukommen nehmt ihr einen Bus von der Baku Railway Station. Ich nahm die Nummer 15 und musste einmal umsteigen. Vergewissert euch einfach beim Fahrer.
Wenn ihr zur Bibi Heybat Moschee fahrt könnt ihr bequem von dort einen weiteren Bus für 1 Euro nehmen.
Auch hier wieder die Koordinaten:
40°18′31.67″N 49°49′11.32″E
- Habt ihr das geschafft und seid in Alat angekommen ist es wichtig rechtzeitig auszusteigen und nicht in das Zentrum zu fahren. Gebt dem Fahrer einfach einen Zettel auf den ihr halbwegs leserlich "Port" draufschreibt und er wird euch mitten im nirgendwo rauswerfen.
Von dort geht ihr auf die andere Straßenseite 15 Minuten zu Fuß in Richtung Meer.
Dort hin:
39°58′34.81″N 49°26′28.65″E
- Euer Ticket wird mehrmals kontrolliert und euer Reisepass abgestempelt. Aber auch nur wenn ihr euch nach einem Aufenthalt von über 10 Tagen registrieren lassen habt. Falls nicht solltet ihr besser kein Russisch sprechen können und so tun als wüsstet ihr nicht wovon der nette Grenzbeamte spricht. Dieser hat versteckt in seiner Schublade den passenden Stempel parat, ihr müsst also nicht nochmals zurück nach Baku.
- Geht an Bord, lasst euren Reisepass für die nächsten 3 - 6 Tage in den Händen des Kapitäns und entspannt euch.



Über die Fahrt.
Diese ist recht ereignislos und die meisten Leute an Bord verstehen kein Englisch.
Das Essen ist wirklich lecker und wird 4 mal täglich serviert. Zu trinken gibt es ebenfalls genug, in den meisten fällen Çay.
Falls jemand, wie in meinem Fall seine 3 Angelrouten dabei hat, habt ihr auch schon mal eine Beschäftigung wird einen Windstillen Nachnittag gefunden.
Wifi gibts nicht, spart euch das fragen jedes Bordmitglieds.
Die Duschen sind Heiß. Damit meine ich kochend heiß aber sauber. Nehmt dennoch Latschen mit.
In Aktau angekommen müsst ihr entweder in das Zentrum laufen, trampen oder ein Taxi nehmen. Letztere tragen kein Schild mit der Aufschrift Taxi und im Grunde kann man bei jedem für einen geringen Preis mitfahren.
Na dann, genießt die Fahrt und die Sonneauf- und Untergänge.



Donnerstag, 3. November 2016

Von Tiflis nach Baku

Heute schreibe ich euch aus der pulsierenden Stadt Baku am Kaspischen Meer. Das Visum fuer Aserbaidschan bekam ich dank des Eilverfahrens vor 4 Tagen. In einer heimlichen Nebel und Monsunartigen Nachtaktion machte ich mich zu Fuss auf den Weg von Tiflis zur Georgisch,- Aserbaidschanischen Grenze.

Dort angekommen war ich nach der anderthalbtaegigen Wanderung und spaeten Uhrzeit nicht der einzige der die Grenze ueberqueren wollte. Im bereits gewohnten Verfahren lies ich mein Taschenmesser in die tiefen meines Ruckssacks verschwinden und kramte im gleichen Zug meinen Reisepass aus dem kleinen orangenen. wasserfesten Beutel. In einer gefuehlten Ewigkeit las sich der erste Grenzbeamte den Pass durch und hatte zu jedem erteilten Visa irgendeinen Kommentar abzugeben. An sich kein Problem da ich gerne meine Reiseerfahrungen teile, aber nicht um drei Uhr bei 1 Grad Aussentemperatur.
Die naechste Huerde stellte der Scanner da der wie jedes mal panisch bei meinem Rucksack ausschlug. Ein Soldat mit einer unglaublichen Aehnlichkeit zu Robert De Niro kam mit bedrohlichen Schritten auf mich zu, legte mir meinen Rucksack zu Fuessen und deutete diesen aufzumachen. Ich wusste worauf er hinauswollte und gab ihn das, mit einem Taschenmesser nicht zu vergleichende Messer in die Hand. Daraufhin verschwand dieser damit in Richtung seiner Kollegen. Die Anzahl an Leute die ebenfalls endlich passieren wollte wurde immer groesser und vorallem Lauter. Ich muss kein Russisch sprechen koennen um zu wissen das die Worte die in meine Richtung geworfen kamen sicher keine Bekundungen von Zuneigung waren.
Fuenf Minuten spaeter kam Robert zurueck. Eine Minute eisiges schweigen und "wer blinzelt als erstes", dann gab er mir mein Messer wieder und lies mich gehen.

Draussen angekommen kamen bei eisigen Temperaturen die ersten Taxifahrer auf mich zugeschossen. Umgerechnet 15 Euro verlangten diese fuer die ueber Fuenfhundert Kilometer lange Fahrt nach Baku. Selbst wenn ich gewollte haette, mein Geld war ausschliesslich Georgisch und mir wohl irgendwie ans Herz gewachsen.
Mir blieb nichts anderes uebrig als zu Fuss weiter zu gehen. Ich folgte der einzigen Strasse fuer zwei Stunden und beschloss mein Zelt einige Meter vom Strassenrand entfernt unter einer kleinen Baumalee aufzubauen. Die Nacht selbst war ziemlich frisch, aber einige Stunden Schlaf konnte ich zumindest aufholen.

Gegen Neun Uhr machte ich mich wieder auf den Weg, steckte das, vom naechtlichen Niesel noch klamme Zelt in einen Plastikbeutel und betrat mit ungewoehnlich guter Laune die Strasse.
Nach 4 Stunden wandern aenderte sich die Landschaft von der ehemals flachen Ebene und immer groesser werdende Huegel taten sich auf. Diese waren nur mit Gras bewachsen und alle paar Kilometer fand sich auch mal ein einsam stehender und vom Wind verbogener kleiner Baum. Ich kam durch einige kleine Ortschaften und bewunderte die Grablandschaften, die an Friedhof der Kuscheltiere erinnern  und die als Seifenkisten zu beschreibenden Autos der Bewohner. Die Wasserleitungen verlaufen ueber ein verzweigtes Netzwerk  ueberall Ueberirdisch zu den oftmals eher kleinen Haeusern.
Es daemmerte bereits und ich hoffte per Anhalter zumindest in die naechste Stadt mitgenommen zu werden. Daraus entwickelten sich vier Fahrten in zwei Tagen und ein lustiger Abend bei Agil und seiner Familie, die mich fuer eine Nacht bei sich aufnahmen.

In Baku angekommen richtete ich mich gleich bei Adem, meinem Host von Couchsurfing ein und liess mich mit tuerkischen Essen umsorgen. Noch nie habe ich warmes Essen so sehr zu schaetzen gewusst als nach 2 Tagen in der Aserbaidschanischen Kaelte.
Am naechsten Tag machte ich mich auf zur turkmenischen Botschaft. Die Sonne schien und es versprach ein guter Tag zu werden, waere da nicht das kleine Problem das diese nicht taeglich geoffnet hat. Ein vorbeilaufender Poilzist wies mich daraufhin das diese einen Tag spaeter geoeffnet hat...hatte sie nicht. Also machte ich mich auf den Weg zum Hafen in der Naehe des Stadtparks, gleich am kaspischen Meer. Dort wollte man nichts von einer Faehre nach Turkmenistan wissen, stattdessen stolperte ich in eine Tanzkoreographie von etwa Eintausend Person rein.
Der zweite Hafen schien mir vielversprechender, auch wenn dieser Fuenfzehn Kilometer entfernt lag. Dort schickte man mich wieder zurueck zum ersten Hafen an dem inzwischen ein kleiner Schalter geoeffnet hatte mit der Ueberschrift "Tickets". Voller Zuversicht orderte ich ohne Begruessung oder anderer Erklaerungen ein Ticket nach Turkmenbashi, den Hafen Turkmenistan. Einige Minuten und Sprachbarriere spaeter schaffte es der Verkaeufer mir zu erklaeren das von hier kein Ticket gekauft werden kann.
Enttaeuescht und mit den Nerven am Rande wagte ich meinen letzten Versuch nach Informationen in das Holiday Inn und bekam einen Augenblick spaeter drei Seiten an geballten, nuetzlichen Informationen wieder. Ob ich das Ticket und Visum umsonst bekomme werde ich morgen erfahren.

Die naechsten Tage verbrachte ich bei einem weiteren Host namens Faris welcher mich und eine weitere Couchsurferin aufnahm. Letztere schreibt ein Buch fuer die russchische Version des Lonely Planets ueber die Stadt Baku und dessen Geschichte.

Samstag, 29. Oktober 2016

Wie geht es weiter? Ein paar ehrliche Worte

Wie geht es weiter? Was mache ich wenn ich kein Visum von den Botschaften geschenkt bekomme. Wo schlafe ich wenn ich draußen in der Georgischen Kälte bin?

Berechtigte Fragen mit denen ich mich täglich konfrontiert sehe und die eine Antwort verdienen. 

Eines nach dem anderen. Das Aserbaidschanische Visum bekomme ich zwar nicht geschenkt, jedoch für dreiviertel des eigentlichen Preises und im Eilferfahren. Das habe ich meiner Goldtafel zu verdanken welche sich der Botschafter unter lautem lachen durchlas und es an jeden seiner Kollegen durch reichte. Mit Ehrlichkeit kommt man wohl doch noch am weitesten.
Was wäre wenn diese nicht so locker darauf reagiert hätten, oder mir die Einreise wegen fehlender Mittel sogar verweigert hätten?
Da mein Konto alles andere als gefüllt ist und ich nach der letzten Abbuchung tatsächlich Ohne Geld Reise muss ich wohl das machen was jeder in dieser Situation tut. Einen Job suchen.
Entweder das oder ich lasse es auf mein Glück ankommen das mich bis hier her tatsächlich "fast" ohne Geld gebracht hat.
Einen Job zu finden, leicht. In diesem Land etwas finden bei dem man dich unter annähernd europäischen Bedingungen bezahlt, unmöglich.
Der durchschnittliche Georgier verdient unter guten Verhältnissen ein Gehalt von vierhundert Euro monatlich.

Seit ihr jemals durch die Berglandschaften Himmelsrands gewandert und habt euch gefragt wie der Protagonist das übersteht. Ganz einfach, nämlich garnicht.
Zu dieser Jahreszeit im Freien zu schlafen ist ohne schweres und vorallem teurem  Equipment nahezu unmöglich. Und vorallem ist es eines, gefährlich.

Mein Plan fürs erste. Ich gehe weiter in die Hafenstadt Baku und gebe mein bestes sowohl das Fährenticket nach Turkmenbashi als auch das Turkmenische Visum gratis zu bekommen.
Klappt das nicht frage ich in der Iranischen Botschaft.

Noch kann ich nichts versprechen doch habe ich mich mit einem kleinen Wüstenhostel in Georgien in Verbindung gesetzt. Die Eigentümer suchen jemanden der über die Winterzeit die wenigen Gäste bei Laune hält, Holz hackt und Wandertouren leitet.
Das ganze komplett ohne Bezahlung, dafür aber mit kostenfreier Unterkunft und Verpflegung.
Verlockend, nicht wahr?
Das wars von mir. Ich werde noch zwei Tage auf mein Visa warten und das in einem Hostel in dem ich fast gratis residiere (danke Goldtafel).
Auch mein Englisch wird durch die vielen Begegnungen fließender und heute Abend steht ein langer Abend mit einer Gruppe Englischlehrer an die hier in Tiflis unterrichten.


Peace.

Georgien, erstmal Füße wärmen

Der Kulturunterschied konnte nicht größer sein und war bereits an der Grenze zu spüren. So begegneten mir fast ausschließlich nur noch, russisch aussehende Menschen und auch all die Moscheen welche mich die letzten Wochen begleiteten waren nun orthodox,- katholische Kirchen.
Vielleicht lag es an den 3 Grad, der Uhrzeit, Schlafmangel oder meinen immer noch nassen und kalten Füßen, aber dieser Ort kam mir nicht besonders einladend vor.
Mit einer Chinesischen Reisegruppe stieg ich in einen Bus nach Batumi, steckte dem Fahrer 5 türkische Lira in die Hand und ließ mich erschöpft auf den Sitz fallen.
Nach zwei Tagen Fußweg und einigen Fahrern die mich wohl eher aus Mitleid mitnahmen erreichte ich schließlich die Hauptstadt Tiflis.
Völlig erschöpft und wieder einmal mit nassen Füßen schleppte ich mich die letzten Kilometer zu einem Hostel in der Nähe. Ich bezahlte zwanzig Lari (ca. fünf Euro), nahm eine Dusche und ließ mich ins überraschend kuschelige und warme Bett fallen.
Am nächsten Tag wurde ich von den Stimmen einer sich unterhaltenden Gruppe von Japanern geweckt.
Eher noch im Halbschlaf rief ich lauter als gewollt "Shizukani!", was so viel bedeutet wie Ruhe in die Gruppe. Und tatsächlich wurde es still bis mich alle durcheinander auf Englisch und Japanisch fragten ob ich denn ihre Sprache spreche.
Nach einem kleinen Frühstück, auf das ich von Nao eingeladen wurde war meine Laune auch wieder besser. Diese Gruppe fährt sei Hong Kong die gesamte Seidenstraße in westlicher Richtung mit einem Bus an und befindet sich mittlerweile wieder auf dem Rückweg. (Einer von ihnen war, wie auch ich ein Shikoku Henro)
Die nächsten zwei Tage verbrachte ich bei Georgi, einem jungen Georgier und seiner Familie.
In der ersten Nacht war der Australier Alex Supertramp (ja, wie in dem Film) mit dabei, ebenfalls ein Couchsurfer.
Wir unterhielten uns über alles mögliche, aßen am Abend gebratene Kartoffeln, die besten meines Lebens und tranken einen Blutroten, dunklen Wein. Für diesen ist Georgien bekannt und da die Familie die Weintrauben selbst anbaut war für genug Nachschub gesorgt.




PKK Terroristen auf dem Weg? PK - drübergeflogen

Die Zeit in dieser Riesenstadt flog dahin und trotz der intensiven, ausgedehnten Tage in den verwinkelten Gassen der Altstadt blieb vieles unerforscht.
Die Stadt selbst, besonders den Basar betrat ich mit Erwartungen die meiner Fantasie nicht gerecht werden konnten. Schwierıg wenn man Vorstellungen a la Winkelgasse und Indiana Jones kombiniert. Was ich jedoch bekam war ein Zusammenspiel aus Farben, Gerüchen und Tradition. Wenn ich dıe Innenstadt aufsuchte verbrachte ich die meiste Zeit zwischen den Ständen am Basar um die vielfältigen Versionen an Baklava, einem Dessert aus Blätterteig, verschiedenen Nusssorten und Honig zu probieren. Oder auch um einfach nur dem geschäftigen Treiben auf der Straße zuzusehen und einen Cay nach dem anderen zu schlürfen. 
Trotz all der neuen und spannenden Eindrücke ist Istanbul vorallem eines, eine Touristenmetropole. 
Nach einiger Zeit die mir wie eine kleine Ewigkeit vorkam verlies ich alleine Istanbul mit einem Billigflieger der mich in die malerische Stadt Trabzon brachte. Bei dem Couchsurfer Cemal verbrachte ich ganze 2 Tage, genug um die Stadt zu erkunden und einige kleine Geschichten zu erleben. 
So musste ich die Kellnerin einer Bäckerei widerbeleben, erfolgreich.. .check.
Ich sah mir mit Cemals Freunden im Kino den neuen Jack Reacher auf Englisch an, mit türkischen Untertiteln.
Und letztendlich genoss ich vorallem die sonnigen Tage auf den Berghängen der Stadt mit Blick auf das schwarze Meer. Ja, es ist tatsächlich ziemlich dunkel. 

Das Wetter in den Folgenden Tagen war gelinde gesagt echt mies und hielt von starken, peitschendem Regen bis zu Niederschlag den man kaum sieht aber permanent zu spüren ist, alles bereit. 

In der Nähe von Rize war ich Klitschnass. Dummerweise kam ich vorher nicht auf die Idee zu prüfen ob dieser auch noch lang genug ist wenn ich ihn über den Rucksack stülpe, solltet ihr machen. -.-
Entnervt stieg ich auf, Per Anhalter fahren um das überraschend gut funktionierte. Nach  drei Mitfahrgelegenheiten und einer unglaublichen Menge an heißem Tankestellencay erreichte ich, immer noch nass die türkisch,- georgische Grenze in Sarpi gegen ein Uhr am Morgen.












Donnerstag, 6. Oktober 2016

Merhaba Istanbul

Die Steppe von Alexandropolis hin zur Grenze in die Türkei könnt ihr euch folgendermaßen vorstellen:
41 Kilometer, brennende Hitze und eine einzige lange Straße. Unterwegs trifft man auf Wildhunde, Fahrer die einen gefährlich nahe kommen und Wanderer aus vielen Ländern auf der durchreise. (Zu einen von ihnen unten mehr)

Völlig erschöpft erreichten wir die Landesgrenze Griechenlands zur Türkei, ließen unsere Pässe kontrollieren, stempeln und verließen das Land mit Ozan der uns über die Brücke mitnahm. Zu Fuß ist es unmöglich die Grenze zu passieren, um den Grenzpolizisten zu wiederholen:"Das ist Militärgebiet, geht ihr ohne in einem Gefährt zu sitzen rüber kann niemand mehr für eure Sicherheit garantieren".
Ozan, ein junger Türke willigte ein uns bis nach Istanbul mitzunehmen, die Sache geritzt fiel ich wenige Sekunden in einen tiefen Schlaf und träumte von all dem Zeugs von dem Weltreisende halt so träumen.
Ein lauter Knall riss mich einige Stunden später aus meinem Schlummer. Kurz darauf auf Asphalt schleifendes Gummi, wenige Sekunden später passierten wir das Stadtschild.
Ein Rad zu wechseln ist das normalste der Welt denkt ihr sicher, aber auch nur mit passendem Drehkreuz. Wir kurvten 2 Stunden durch die nächtlichen Straßen Istanbuls, fragten Taxifahrer, Polizeikontrollen und Tankstellenangestellte. Das Drehkreuz selbst war die Nadel und Istanbul der 14.5 Millionen Seelen große Heuhaufen.
Schließlich fanden wir eine 24/7 Werkstatt die mit einigen geübten Handgriffen in wenigen Minuten unser Problem löste und einen neuen Reifen montierte.

Später kamen wir bei der Tante meines Reisegefährten an und ließen uns kurz darauf in unsere Betten fallen.
Wir werden einige Tage in Istanbul verbringen, seid gespannt in nächster Zeit Geschichten über eine berühmte Wahrsagerin welche in meiner Kaffeetasse liest und dem erkunden der Altstadt Istanbuls zu lesen.

Unterwegs trafen wir Sebastian der mit seinem Rad eine weite Reise tief in den Osten unternimmt. Auf seinem Blog könnt ihr mehr über ihn und seine Route lesen.
www.cycletales.de

Dienstag, 4. Oktober 2016

Ein Sprung von den Alpen nach... Alexandropolis

Lange ist es her und in den letzten Tagen ist vieles passiert. Von Verfolgungsjagden durch die naechtlichen Gassen Venedigs bis hin zum erklimmen der steilen Bergpaesse des E5, die letzten wenigen Tage waren die bisher aufreibensten unserer Reise.

Nach einer erholsamen Nacht bei Manuela starteten wir wieder frueh am morgen, liessen allerdings einige Sachen zurueck. Sein wir mal ehrlich, ein Kochtopf, lasst sowas lieber daheim und nehmt einen kleinen feuerfesten Becher mit auf den Weg.

Wir wanderte einige Kilometer unserer Fitness zu liebe und blieben zum Abend hin in einem kleinen Ort Namens Roppen. Keine Couchsurfer, keine Gaststaetten und bittere 5 Grad. Wir machten uns mit dem Wissen das diese Nacht alles andere als erholsam wird auf den Weg zu einem angeblichen Campingplatz. Weitgefehlt, nur eine Wiese direkt an der Hauptstrasse. 
Wir wollten gerade dazu ansetzen unsere Zelte aus unseren immer noch schweren Rucksaecken zu zerren als ein Auto neben uns anfuhr und stehen blieb. Wir sahen wohl ziemlich angeschlagen aus und wenig spaeter fanden wir uns bei Helmut und seiner Frau wieder.
Helmut selbst, so sagte er, wuerde gleich am naechsten Tag nach Soelden fahren und uns mitnehmen. Nennt es Glueck oder Fuegung, es ist genau der Ort an dem der E5 beginnt, unserer Route ueber die verbleibenden Alpen nach Italien.


Wir trieben uns gegenseitig an die engen und steilen Bergpaesse zu erklimmen und erreichten unter einen absolut blauen Himmel die Spitze des Timmelsjochs. 
Oesterreich lag uns im Ruecken und Italien erstreckte sich direkt vor uns.




Leider litten Necips Fuesse sehr unter den Strapazen und notgedrungen mussten wir auf die ueberraschend guenstigen Bus- und Bahnverbindungen umsteigen, doch nach kurzer Zeit und einer kalten Nacht in Verona kamen wir endlich in Venedig an.

Traumziel fuer Menschen aus aller Welt, farbenfrohe Stadt auf dem Wasser, Geburtsort Marco Polos und ehemalige Handelsmetropolo und Tor in den Rest der Welt. 
Auch fuer uns ist Venedig unsere Eintrittskarte in weit entfernte Laender, in diesem Fall Griechenland.
In der Stadt selbst legte mein Reisegefaehrte sich in einen besonders sonnigen Bereich des Markusplatzes, den von Touristen am staerksten besuchten Stadtteil und machte ein Nickerchen.
Ich besuchte diese Stadt zum dritten Mal und hatte immer noch nicht alle Gassen und Stadtteile erkundet. 
Es war bereits spaeter am Abend und noch immer lief ich ueber Bruecken und Stege auf der Suche nach dem Haus in dem Marco Polo das Licht der Welt erblickte und entschied seine Reise entlang der Seidenstrasse zu starten. Das Haus selbst, zu dem mich ein Gondolierie nach Feierabend fuehrte ist ein sehr altes Backsteingebaeude mit vielen zugemauerten ehemaligen Fenstern und liegt direkt vor einem kleinen Kaffee. 
Nennt es den Geist eines Abenteurers aus einer laengst vergangenen Zeit oder aber die Lust am Abenteuer selbst, aber ich fuehlte direkt eine tiefe Verbundenheit zu diesem Ort. Ich malte mir in Gedanken aus wie Marco selbst in diesem Gebaeude seine Kindheit verbrachte, spielte und langsam zu einem Erwachsenen heranwuchs mit einer Sehnsucht nach dem Unbekannten. Es gab mir das Gefuehl das ab jetzt die Reise tatsaechlich beginnen wuerde.



Ich machte mich auf den Weg zu einer einsamen Bank, ungefaehr 800 Meter vom Markusplatz entfernt um meinen neuen Federkiel auszuprobieren und den Tag passieren zu lassen als sich mir mit einem auffaellig schnellen Tempo ein Mann naeherte und sich auf die Bank neben mich fallen liess. Unaufhoerlich starrte mich dieser Mann aus dem Augenwinkel heraus an, mir wurde das sehr suspekt, also stand ich auf und ging. Wie befuerchtet folgte mir dieser, ich wollte daran glauben das es nur ein Versehen ist und dieser rein zufaellig in die selben Gassen einbog wie ich. Mehrmals stoppte ich an kleinen Restaurants, er passierte und wartete auffaellig hinter der naechsten Ecke. Ich ging weiter und wiederholte das Spiel noch weitere 4 Mal doch er liess nicht locker. Mir wurde das ganze zu viel, ich setzte mich an einen Tisch in einer weiteren Gasse zu einer Gruppe Deutschen, schilderte ihnen lauthals meine Situation sodass auch dieser Kerl es mit mitbekam. Etwas verdutzt blieb dieser stehen, brauchte einen Moment um zu begreifen und machte sich anschliessend mit hastigen Schritten aus der Szenerie. 
Eilig machte auch ich mich zurueck auf den Weg zu Necip, dieser sass nun auf einen Stuhl und lauschte den klaengen des naechtlichen Italienischen Orchesters. Ich erzaehlte ihm was passiert sei und als ich damit fertig war waren die Worte die mich stutzig werden liessen etwas an das in nicht Gedacht hatte. 
"...er wird es jetzt bestimmt bei jemand anderen versuchen". 
Jemand der es vielleicht nicht mitbekam das er verfolgt werden wuerde. Ich entschuldigte mich hastig und machte mich zurueck auf den Weg zurueck an die Stelle an der ich auf ihn traf und tatsaechlich, dort sass er, einsam und lauernt auf einer Bank und beobachtete eine junge Frau, gerade mal 16 Jahre geschaetzt. Mir fiel auf das auf der anderen Seite des Weges ein Mann, um die 50 stand und diese ebenfalls beobachtete. Was soll ich tun? Habe ich Beweise und was wuerde die Polizei gegen ihn unternehmen koennen? Ich weiss nicht wieso aber meine Fuesse trugen mich automatisch in seine Richtung, er bemerkte mich und wendete den Blick von ihr ab. Von da an kam es mir wie eine Ewigkeit vor, das Maedchen war schon laengst gegangen und dieser Kerl liess seinen Blick nicht von mir ab. Waeren nicht all die Touristen gewesen, wer weiss was dieser Mann getan haette. Ging ich ein wenig den Weg ab so folgte er mir und in einem Moment liefen wir an einer kleinen Bruecke genau an einander vorbei.  Da war kein Zweifel mehr in mir, ich musste etwas unternehmen und als ich die Zentrale der Italienischen Armee passierte kam mir die Idee. Diese selbst war ein kleines unscheinbares Gebaeude und er selbst schien es nicht erkannt zu haben. Ich wartete an die 20 Minuten vor diesem und mittlerweile schlug die Turmuhr 0 Uhr, der letzte Tourist passierte und nur noch er und ich standen uns gegenueber. Langsam setzte er an und auch ich machte meinen Schritt in Richtung der angelehnten Tuer und lief laut "Police, help" und klingelte wie verrueckt an der Klingel. Er begriff und rannte wie verrueckt die Strasse hinunter. Ich liess den Moment sacken und setzte mich erleichtert an die Tuerschwelle. Einen kurzen Moment spaeter stand ein Italiener vor mir, nicht in Uniform sondern ganz alltaeglichen Klamotten. Er schaute verwundert zu mir hinunter und sagte "Sorry pal, the police is the door inside".

Am naechsten Morgen holten wir unsere Koffer von einen Lagerservice ab und erwischten nach einer kurzen Zugfahrt die Faehre nach Griechenland im letzten Moment. 
Die Fahrt mit einem Boot der Aneklinie in der Holzklasse selbst war eher Ereignisslos. Angekommen in Igoumenitsa und der immernoch vorhandenen Verletzung von Necip an seinen Fuessen waren wir auf eine Mitfahrgelegenheit angewiesen und gleich beim ersten Versuch hielt mit quietschenden Reifen ein schwarzer Mercedes neben uns. Ein schweizer Paearchen namens Hans und Susanne und ein hechelnder Laprador laechelten uns entgegen und nach einer kurzen Absprache stiegen wir ein in Richtung Ioannina. 
Dort angekommen uebernachteten wir vor einem grossen, giftgruennen See inmitten einer kleinen Stadt zwischen den Erhebungen der gruen gesprenkelten Berge Griechenlands. Am gleichen Abend noch verirrte sich James, ein Franzose zu uns, ebenfalls abgetan davon die ueberteuerten Campingpreise zu bezahlen. Dieser war im Land um nach seinem Studium einen Vortrag ueber Ecomanegment fuer eine grosse Firma zu halten.
Am naechsten Morgen verabschiedeten wir uns voneinander und stiegen wieder zu den beiden Schweizern ein die uns erlaubten mit ihnen bis in das ueber 550 Kilometer entfernte Alexandropolis mitzunehmen. 

Hier sind wir also. Wir verbrachten einen Tag am Strand und assen Galactoboureko, eine in Blaetterteig gefuellte Mischung aus Vanillepudding und Griess. Den Abend verbringen wir bei Elissavet, einer Griechin mit der jungen Franzoesin Carolin die ebenfalls bei Couchsurfing einen Platz bekam.

Von hier an sind es nicht einmal mehr als 70 Kilometer bis an die Tuerkische Grenze und sie nimmt uns bereits morgen frueh ein kleines Stueck mit.




(In Griechenland gibts kein Ü oder ß, also nicht wundern)





Dienstag, 27. September 2016

18 Kilo sind 18 zu viel

Nach einer gemütlichen Nacht bei der Couchsurferin Maria starteten wir gleich am nächsten morgen mit deutlich weniger Gepäck und einem tollen, wolkenfreien Blick auf die Voralpen Wir fragen uns immer noch wofür wir einen Kochtopf, Angelleine samt Senkstein und Haarspray gebraucht hätten. 

Unser Ziel heute. Bludenz. 

Wir wanderten 8 Stunden, 35 Kilometer und kamen in Bludenz an. Eine kleine verschlafene Stadt am Rande der Alpen die uns von Italien trennen. Gefühlte 20 Anfragen an all die freien Betten unter Couchsurfenden fanden wir schließlich Manuela.

Morgen früh um 7 Uhr satteln wir wieder unsere Rucksäcke und überqueren den Arlberpass in Richtung Klösterle nach St. Anton. Einen Monat später und wir hätten durch tiefen Schnee stapfen müssen.

Weitere Fotos und Videos findet ihr ganz gemütlich im Balken rechts.


In dem Sinne, eine erholsame Nacht und Servus.




Von der Spielzeugfabrik des Weihnachtsmanns bis nach Hohenems

Die Verlobung war vorbei, Taschen gepackt und die Route bestimmt. Wir verließen Bad Saulgau mit gemischten Gefühlen, jeder vom uns beiden mit seinen ganz eigenen Gedanken und Hoffnungen, aber dem gleichen Ziel, als jemand anderes, reifer und erfahrener eines Tages zurück zu kehren.
Wir starten von Bad Saulgau in das Weltbekannte Ravensburg und dessen Spielzeugfabrik.
Weiter über Lindau am Bodensee über die Österreichische Grenze nach Bregenz und Dornbirn wo uns ein freundliches Pärchen per Anhalter nach Hohenems mitnahm.
Was soll ich sagen über diese Kleinstadt? Es ist einfach malerisch. uhrige alte Gebäude, ein fantastisches Alpenpanorama und Maria, eine Couchsurferin die uns eine Nacht bei sich schlafen und zur Ruhe kommen ließ.
Um in den nächsten Wochen Istanbul zu erreichen müssen wir trotz regnerischem Wetter weiter, weiter Richtung Feldkirch umd Bludenz um dort den Alpenpass nach St. Anton zu nehmen.


In Bregenz-Hart sponserten uns die Mitarbeiter von Panto Outdoors zwei Trinkflaschen und einen kleinen Rabatt.


Es hat begonnen

Willkommen zu dem Reiseblog und der Reise die uns einmal um die Welt führt.

Vorgestern sind Ceynep, mein Reisegefährte und ich nach 3 Tagen in Bad Saulgau aufgebrochen und bahnen uns nun unseren Weg durch Österreich und die Alpen nach Venedig um dort einen Einblick in das Testament des wohl größten aller Reisenden zu bekommen, Marco Polo.

Wann immer wir Internet haben setzen wir im Postbereich unsere täglichen Erlebnisse und in den Seiten größere Artikel die uns im Gedächtnis geblieben sind.

In dem Sinne,

Peace out, viel Spaß auf dem Blog und bis demnächst 

Freitag, 23. September 2016

Trauung, Baklava und Reisestart

bevor unsere Reise am Montag beginnt Starten wir Sonntag 
mit einer Trauung einer Traditionellen Türkischer Familie.

Der Bräutigam kommt mit seiner Familie bringt einen Blumenstrauß und ein Silbertablett mit türkischem Baklava, im Gegenzug bekommt er einen türkischen Kaffee der mit viel liebe zubereitet ist, Zutaten: Pfeffer, Salz, Tabasco, je nach Wunsch der Braut, und wenn er es schafft leer zu trinken bekommt er die Braut noch dazu. 

Am Abend geht es dann zur Verabschiedung von uns mit der Familie, Das Letzte Abendmahl, wird gemeinsam gegessen und am Montag früh bevor alle aufwachen sind wir schon unterwegs und Schreiben ein neues Kapitel in unserem Leben.

mit viel Motivation und Abenteuer Lust starten wir unsere Reise 

Bis demnächst

NMSapdere
JMöller  


Dienstag, 20. September 2016

Anderes Aussehen, gleicher Blog

Ab heute mit einem anderen Blognamen und Design im Gepäck. Vielen Dank für eure Verbesserungsvorschläge ;)

Samstag, 17. September 2016

Über mich

Du willst mehr über die Welt da draußen erfahren, ein Abenteuer erleben und eine besondere Geschichte lesen die anders ist, oder mich einfach auf meiner Reise begleiten?
Super. Dann bist du hier genau richtig. (;

Auf diesem Blog geht es um das Leben als Blogger, Freelancer, Nomade und Wanderer.Ich glaube an eine Welt, in der Menschen mutig ihren Weg gehen, miteinander auskommen können, aber auch jeder eine Zeit lang in sich selbst investieren muss um zu hören was man tatsächlich aus seinem Leben machen will. 

Oder auch:
"Der schnellste Weg zu mir führt einmal quer um die Welt"
 
Also, wer hat diesen kleinen Einblick aus meinem Leben erstellt?


Hi,
ich bin John. Reisender, Blogger, Freelance Journalist und Adrenalinsüchtig. (Die ersten drei Eigenschaften sind beruflich, die letzte privat)

Meine Leidenschaft sind echte Abenteuer, eiskalte Bergspitzen, dampfende Dschungel, krachende Wellen und wütende Flüsse. Wenn es mein Herz zum schlagen bringt und mein Blut zum rasen, dann bin ich dabei. 
Ich glaube das, dass Reisen die Ultimative Lernerfahrung ist und du, sobald du deine Kompfortzone verlässt genau das der Moment ist in dem du am meisten lernst.

Mein Projekt nannten einige sehr ambitioniert, andere würden es als total verrückt bezeichnen, jedenfalls - in diesem Moment bin ich auf Reisen für unbestimmte Zeit, ohne Geld, ohne Flüge von Deutschland nach...naja du weißt schon (;

Das Ziel von Ohne Geld um die Welt ist es dir Ratschläge zu geben, dich zu inspirieren und dazu zu bewegen deine Kompfortzone zu verlassen, geh raus und entdecke eine neue und aufregende Welt des Lebensstils, Karriere und unbeschränkter Möglichkeiten. 





Wenn du daran interressiert bist mit mir zu arbeiten dann hinterlasse doch eine kleine Nachricht auf sagsjohn@gmail.com oder checke die Kontaktseite für weitere Details.

Warum reise ich?

 
Gestern fragte mich ein sehr guter Freund etwas das mich zum nachdenken brachte...

"So langsam verstehe ich ja warum du das machst und ich respektiere dich, aber warum reist du immer noch?"

Ich stoppte und sah ihm direkt in die Augen. Ich kam ins grübeln, noch nie zuvor fragte mich jemand warum ich reise. Die meisten nahmen wohl an das ich es mache weil es mir Spaß macht, aber eigentlich ist es ein wenig komplizierter als das...

Die kurze Antwort; wenn ich Reise kann ich machen was ich will.

Die lange Antwort; wenn ich Reise kann ich sein wer ich will.

Ich kam gerade mit 18 Jahren nach einem Jahr aus des Bundeswehr. Kein Plan wie es beruflich mit mir weitergehen sollte, eine menge Geld angespart und in Topform. Einer meiner Freunde (streng katholisch) schlug mir schwärmend an einem ruhigen Abend im mehr oder weniger Suff vor den Santiago de compostela zu laufen. Dort sind mir definitiv zu viele Touristen unterwegs,nichts für mich also googelte ich kurzerhand andere, unbekannte Pilgerwege. 

Shikokupilgerweg in Japan

Die Idee war geboren.

Schon immer wollte ich Abenteuer erleben.

Gleich am nächsten Tag überfiel ich den nächsten Outdoorladen, deckte mich mit allem ein was mir irgendwie sinnvoll vorkam (Handpresso-Maschine, Pulverwein, Zahnpasta...tabletten?) und buchte den nächsten Flieger Richtung Osaka.
Mit einer Reisekarte in der Landessprache und einem Japanisch für Dummies bewaffnet begannen die intensivsten 3 Monate meines Lebens in denen mir immer mehr bewusst wurde zuvor einen Lebensstil gelebt zu haben der garnicht zu mir passte.

Der wahre Kulturschock überkam mich als ich wieder Frankfurter Boden berührte.

In den folgenden Monaten versuchte ich mich so gut ich konnte wieder einzugewöhnen, fragte mich aber immer wieder was ich aus meinem Leben machen und wer ich sein will.

Aber etwas in mir hatte sich verändert aber was war es? Ehrlich gesagt, ich wollte immernoch ein Abenteurer sein. Ich wollte glücklich sein, ich wollte inspiriert sein. Aber bevor ich jemand anderen irgendwie inspirieren konnte musste ich zuallerst mich selbst inspirieren.
Ich legte eine Liste an von allen Sachen die ich an anderen bewunderte und was ich selbst dafür machen muss...

Positivität
Integrität
Aufhören zu trinken
Ambitionen
Zuversicht
Offenheit
Einmal die Woche etwas Angsteinflößendes machen
Mich inspirieren (und andere?)

Von Bangkok ins Kloster, nach Laos und Hongkong. Ich ging immer weiter, lernte neue Leute kennen und mit jeder Begegnung lernte ich mich selbst besser kennen.

Also, warum reise ich? Ursprünglich war es nur für mich - ich wollte jemand neues werden. Und gerade wegen dem, was ich all die Tage unterwegs neues lernte will ich weiter machen. Ich reise um neue Orte zu entdecken, neue Kulturen, neue Schwingungen und neue Blickwinkel. Einzig wenn ich weiter mache und mich immer neuen Herausforderungen stelle kann ich selbst daran wachsen. Würde ich jemals ändern wollen wie die Dinge gelaufen sind? Würde ich die Zeit zurück drehen? Niemals.

Das ist wer ich bin.

Ich bin ein Nomade.

Ich lebe um zu lernen, lieben und inspirieren.  


Peace out.