Samstag, 29. Oktober 2016

Georgien, erstmal Füße wärmen

Der Kulturunterschied konnte nicht größer sein und war bereits an der Grenze zu spüren. So begegneten mir fast ausschließlich nur noch, russisch aussehende Menschen und auch all die Moscheen welche mich die letzten Wochen begleiteten waren nun orthodox,- katholische Kirchen.
Vielleicht lag es an den 3 Grad, der Uhrzeit, Schlafmangel oder meinen immer noch nassen und kalten Füßen, aber dieser Ort kam mir nicht besonders einladend vor.
Mit einer Chinesischen Reisegruppe stieg ich in einen Bus nach Batumi, steckte dem Fahrer 5 türkische Lira in die Hand und ließ mich erschöpft auf den Sitz fallen.
Nach zwei Tagen Fußweg und einigen Fahrern die mich wohl eher aus Mitleid mitnahmen erreichte ich schließlich die Hauptstadt Tiflis.
Völlig erschöpft und wieder einmal mit nassen Füßen schleppte ich mich die letzten Kilometer zu einem Hostel in der Nähe. Ich bezahlte zwanzig Lari (ca. fünf Euro), nahm eine Dusche und ließ mich ins überraschend kuschelige und warme Bett fallen.
Am nächsten Tag wurde ich von den Stimmen einer sich unterhaltenden Gruppe von Japanern geweckt.
Eher noch im Halbschlaf rief ich lauter als gewollt "Shizukani!", was so viel bedeutet wie Ruhe in die Gruppe. Und tatsächlich wurde es still bis mich alle durcheinander auf Englisch und Japanisch fragten ob ich denn ihre Sprache spreche.
Nach einem kleinen Frühstück, auf das ich von Nao eingeladen wurde war meine Laune auch wieder besser. Diese Gruppe fährt sei Hong Kong die gesamte Seidenstraße in westlicher Richtung mit einem Bus an und befindet sich mittlerweile wieder auf dem Rückweg. (Einer von ihnen war, wie auch ich ein Shikoku Henro)
Die nächsten zwei Tage verbrachte ich bei Georgi, einem jungen Georgier und seiner Familie.
In der ersten Nacht war der Australier Alex Supertramp (ja, wie in dem Film) mit dabei, ebenfalls ein Couchsurfer.
Wir unterhielten uns über alles mögliche, aßen am Abend gebratene Kartoffeln, die besten meines Lebens und tranken einen Blutroten, dunklen Wein. Für diesen ist Georgien bekannt und da die Familie die Weintrauben selbst anbaut war für genug Nachschub gesorgt.




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